Babyboomer trifft Gen Z: So machen Sie die Zusammenarbeit zwischen Generationen zur Stärke Ihres Unternehmens
Babyboomer versus Gen Z. Ein unlösbarer Konflikt? Blödsinn! Denn gerade in der Zusammenarbeit der Generationen steckt enormes Potenzial. Vorausgesetzt, Unternehmen denken mutig und modern.
Während die einen ihre E-Mails noch formell mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ beginnen, schicken die anderen schnell ein Emoji über Teams. Die strebsamen Babyboomer schätzen Sicherheit, Präsenz und Struktur im Unternehmen, während die oft zu Unrecht als arbeitsscheu bezeichnete Gen Z nach Flexibilität, Sinn und Selbstverwirklichung im Job sucht. Kein Wunder, dass viele Führungskräfte seufzen: „Das passt einfach nicht zusammen.“ Seien Sie ehrlich: Wer kennt diese Sätze nicht?
„Diese jungen Leute haben keine Arbeitsmoral!“
„Diese alten Leute haben keine Ahnung vom modernen Leben!“
Stopp! Das stimmt nicht!
In meiner Arbeit als Interim Manager und Unternehmensberater betone ich immer wieder, dass Generationenvielfalt in den Abteilungen keine Bürde, sondern ein klarer Wettbewerbsvorteil ist. Seien Sie froh darüber! Voraussetzung ist jedoch, dass Sie Ihre Arbeitskultur im Unternehmen aktiv weiterentwickeln wollen.
Unternehmen, die die Unterschiede zwischen den Generationen
nutzen, gewinnen mehr als nur Effizienz.
Sie werden zukunftsfähig.
Unternehmen, in denen es gelingt, Mitarbeitende beider Generationen erfolgreich zusammenarbeiten zu lassen, haben ein produktiveres, kreativeres und resilienteres Team.
Hier finden Sie vier konkrete Strategien, wie Sie eine Kultur des Miteinanders der Generationen in Ihrem Unternehmen umsetzen können.
1. Hören Sie auf, sich gegenseitig zu verurteilen
Sätze wie „Die Jungen wollen nicht arbeiten“ oder „Die Alten sind nicht offen für Neues“ sind Symptome eines tieferliegenden Problems: des fehlenden gegenseitigen Respekts. Vorurteile sind schnell ausgesprochen, doch selten hilfreich.
Babyboomer und Gen Z unterscheiden sich.
Aber sie haben etwas gemeinsam: Sie wollen gute Arbeit leisten.
Nur eben auf unterschiedliche Weise.
So gelingt die Zusammenarbeit zwischen den Generationen im Unternehmen
Respekt statt Rollenklischees! Interne Mentoring-Programme, Reverse Mentoring oder generationenübergreifende Projektteams schaffen gegenseitiges Verständnis. Und genau das ist nötig, um Potenziale in Ihrem Unternehmen zu heben. Wenn Sie den Dialog untereinander fördern, entstehen neue Perspektiven, von denen alle profitieren. Schaffen Sie Verständnis statt Missverständnisse!
Setzen Sie auf:
- Mentoring-Programme in beide Richtungen („Reverse Mentoring“)
- Gemeinsame Projekte mit gemischten Teams
- Interne Formate zum Erfahrungsaustausch
2. Sehen Sie flexible Arbeitsmodelle als Chance
Homeoffice, Gleitzeit, Remote-Projekte: Für viele Babyboomer fühlt sich das wie Kontrollverlust an. Für die Generation Z ist es hingegen Normalität. In zukunftsfähigen Unternehmen braucht es statt starrer Vorgaben klare Ziele und Vertrauen.
Führung muss loslassen können, ohne die Orientierung zu verlieren. So entsteht ein Rahmen, in dem sich die Erfahrung der Babyboomer und die digitale Kompetenz der Gen Z ideal ergänzen. Flexibilität wird zur Brücke und nicht zum Bruch.
Richtig gestaltete Flexibilität in Unternehmen führt zu mehr Motivation und Produktivität über ALLE Altersgruppen hinweg.
Setzen Sie auf:
- Klare Zielvereinbarungen statt starrer Arbeitszeiten
- Vertrauen statt Mikromanagement
- Individuelle Spielräume innerhalb klarer Leitplanken
3. Organisieren Sie Ihre interne Kommunikation
Die einen lieben Meetings und E-Mails, die anderen arbeiten mit Sprachnachrichten und Slack. Während ältere Mitarbeiter formelle Gespräche bevorzugen, setzen jüngere auf Schnelligkeit und digitale Tools. Unterschiedliche Kommunikationsstile sorgen oft für Frust im Unternehmen. Bedenken Sie aber:
Die Art der Kommunikation unterscheidet sich zwischen den Generationen, nicht aber die Bereitschaft dazu!
Kommunikation ist kein Selbstzweck. Sie ist der Kitt zwischen den Generationen. Ein bewusst gewählter Kommunikationsmix im Unternehmen schafft Verbindlichkeit, nicht Chaos. Setzen Sie auf Tools, die alle erreichen. Und regelmäßige Austauschrunden, in denen Raum für Missverständnisse und deren Auflösung geschaffen wird.
Konkret bedeutet das:
- Digitale Tools nutzen (z. B. MS Teams, Slack), aber Erwartungen klar kommunizieren
- Wichtige Themen bewusst in persönlichen Meetings behandeln
- Regelmäßige Feedbackrunden für alle etablieren
4. Schaffen Sie gemeinsame Werte
Was wünschen sich beide Generationen? Stabilität, Sicherheit und Wertschätzung. Nur in unterschiedlicher Ausprägung. Während die Babyboomer auf bewährte Strukturen setzen, strebt die Gen Z nach Selbstverwirklichung. Sicherheit, Sinn und Zugehörigkeit sind generationenübergreifend relevante Themen. Bedenken Sie: Babyboomer und Gen Z haben oft ähnliche Bedürfnisse, die sie nur anders ausdrücken.
Statt Unterschiede zwischen den Generationen zu betonen, müssen gemeinsame Werte klar benannt und in der Unternehmenskultur verankert werden.
Ein erfolgreiches Unternehmen braucht immer beides: Erfahrung und frische Ideen, Tradition und Innovation. Generationenübergreifende Teams mit gemeinsamen Zielen fördern dabei nicht nur den Zusammenhalt, sondern auch die Identifikation mit dem Unternehmen.
Ein klar formulierter Wertekatalog wirkt als Anker für alle Altersgruppen. Das hilft besonders in Zeiten des Wandels. Werte schaffen Verbindung, wenn sie aktiv gelebt werden.
Was Sie tun können:
- Unternehmenswerte gemeinsam mit Teams reflektieren und weiterentwickeln
- Ziele und Leitbilder so formulieren, dass sie alle Generationen ansprechen
- Raum für individuelle Identifikation lassen
Fazit: Erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Generationen ist keine Frage des Alters, sondern des Wollens und der Einstellung
Oder, wie es der Philosoph Immanuel Kant ausdrückte:
„Ich kann, weil ich will, was ich muss.“
Anstatt die Babyboomer gegen die Gen Z in Stellung zu bringen, ist es an der Zeit, gemeinsam an einer starken Unternehmenskultur zu arbeiten. Oder, um es ganz klar zu sagen: Hört auf zu jammern, fangt an zu kooperieren und denkt auch an eure Firma, nicht nur an euch!
Ich unterstütze Unternehmen dabei, diese Hürden zu überwinden. Als Berater, Sparringspartner und Brückenbauer zwischen Menschen, die mehr verbindet als trennt. Generationenvielfalt ist kein Trend, sondern Realität. Unternehmen, die sie aktiv gestalten, werden auch in Zukunft erfolgreich sein.
Konflikt Babyboomer vs. Gen Z? Nicht mit uns.
Gemeinsam neue Wege finden.
Mutig denken. Wandel wagen.
Alexander d‘Huc